Internationale Umfrage zu Sicherungsmechanismen auf Kapitalmärkten

Die Professur für e-Finance hat in Kooperation mit der World Federation of Exchanges (WFE) zwischen April und Juni 2016 eine weltweit 72 Handelsplätze umfassende Umfrage zur derzeitigen Implementierung von Sicherungs- mechanismen auf Finanzmärkten durchgeführt. Die Rücklaufquote betrug mit 44 erhaltenen Antworten rund 61%. An der Umfrage beteiligten sich viele renommierte Börsenbetreiber wie die Deutsche Börse, New York Stock Exchange, Nasdaq oder die Chicago Mercantile Exchange.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass 38 von 44 Börsen bereits einen Sicherungsmechanismus implementiert haben. Damit stieg der Anteil im Vergleich zu einer WFE Umfrage aus dem Jahr 2008 von 60% auf 86%. Bei Betrachtung der verschiedenen Arten von Sicherungsmechanismen wird deutlich, dass marktweite Handelsunterbrechungen (komplette Aussetzung des Handels) sowie Volatilitätsunterbrechungen (Unterbrechung des fortlaufenden Handels durch eine Auktion) am weitesten verbreitet sind.

Im Kontext der aktuellen Diskussion wurden die Börsenbetreiber zusätzlich zur Koordination von Sicherungsmechanismen über mehrere Handelsplätze hinweg befragt. Insgesamt sprachen sich 69% der antwortenden Teilnehmer zu diesem Themenkomplex für eine stärkere Koordination aus, jedoch haben aktuell lediglich 32% eine solche Koordination implementiert. Die internationale Umfrage zu Marktsicherungsmechanismen ist Teil unseres Forschungsprojekts „Regulie- rung und Koordination von Volatilitätsunterbrechungen in Europa“, das vom Frankfurter Institut für Risikomanagement und Regulierung (FIRM) gefördert wird. Die gesamte Studie mit allen Ergebnissen können Sie hier abrufen.

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